Karl Anton Oskar Henschel (1837 - 1894)
Der Global Player
Firmenleitung (1860 – 1894)
Meine Frau Sophie hat mein berufliches Leben immer intensiv begleitet, und es gab einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Den Glocken- und Kanonenguss beendeten wir ganz zugunsten der Lokomotiven und streckten unser Fühler in ganz Europa aus. Meine vielen Reisen und die Annexion durch Preußen, das ab 1866 ein wirtschaftsfreundlicheres Klima brachte, zahlten sich aus.
Die Firma boomte. Sichtbares Zeichen war unser neues Zuhause, die Villa auf dem Weinberg, in der die kurhessischen und die preußischen Eliten sich oft ein Stelldichein gaben.
Endlich bekamen wir 1872 auch einen Gleisanschluss an den Unterstadtbahnhof. Der mühsame Transport von Lokomotiven durch die Stadt, auf einem schweren Rollwagen, gezogen von bis zu 100 Pferden, hörte auf. Dieses Spektakel dauerte häufig 8 Tage lang und hielt die Bevölkerung und unser Unternehmen in Atem.
Inzwischen waren wir zur industriellen Fertigung übergegangen, was mit der Gründung des zweiten Werkes in Rothenditmold möglich wurde und unsere Produktivität deutlich verbesserte.
Auch andere Aufgaben kamen auf uns zu. In Kassel übernahmen wir z. B. die Herstellung einer Dampftram oder den Bau der Drahtbrücke über die Fulda. Sie war damals ein privates Unterfangen und die Überquerung kostete 3 Pfennig. Unser soziales Engagement wuchs mit der Firma. Z.B. die Invaliden-, Witwen- u. Waisenkassen wurden neu eingerichtet und Arbeiterwohnungen gebaut.
Alles in Allem bin ich dankbar für eine gute Zeit und freue mich über den oft gehörten Spruch:„Henschelgeräusche sind ein Traum, man glaubt es kaum.
Möchten Sie mehr wissen über diesen Siegeszug der Firma Henschel? Dann besuchen Sie unser Museum.
Zuletzt geändert am: 09.02.2024 um 11:25
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