Georg Christian Carl Henschel (1759 – 1835)
Der verliebte Firmengründer
Firmenleitung (1810-1835)
Der komplizierte Glockenguss war das Markenzeichen meiner Familie. Vom 17. Jahrhundert bis 1866, als der Glockenguss vollends der Lokomotive weichen musste, haben wir gut 600 Glocken gegossen. In der Liste tauchen auch bekannte Ortsnamen auf, wie z.B. Wolfhagen oder Geismar. Aber sehr wichtig war uns 1818 die Osanna in der Martinskirche in Kassel.
Im 2. Weltkrieg beschädigt, steht sie heute als Mahnmal dort in der Kirche. Kanonen haben wir auch viele gegossen, bis 1807 für die hessischen Fürsten, danach für Jérome, den Bruder Napoleons, der sein Königreich Westfalen vom Kasseler Schloss an der Fulda aus regierte. Da es aber Ärger mit der Bezahlung gab, weigerte ich mich, weitere Kanonen zu liefern. Umgehend kam die Kündigung des kurfürstlichen Gießhauses für unsere Arbeit, und binnen 24 Stunden mussten wir die Werkstatt räumen. Wir verlagerten die Produktion in unser daneben liegendes Wohnhaus, das sogenannte Freyhaus, das wir schon vorher preiswert hatten erstehen können, da es dort angeblich spukte. Ja, ja, so war das. Ich gründete dort 1810 meine eigene Firma – und das war die Geburtsstunde der Firma Henschel!
Wir haben sehr viele neue Produkte entwickelt, so z.B. Feuerspritzen, von denen eine in Trendelburg 125 Jahre lang ihren Dienst tun sollte. Oder „gewalztes Blei in beliebiger Dicke“, was z.B. die Dachbedeckung der Pinakothek in München ermöglichte.
So könnte ich viel erzählen, aber informieren Sie sich selbst und besuchen Sie unser Museum.
Zuletzt geändert am: 09.02.2024 um 10:15
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