Für ein Hochzeitsfest gegründet

Veröffentlicht von Administrator am 19.09.2023

HNA vom 19. September 2023

Der Henschel-Chor feierte sein 125-jähriges Bestehen im Henschel-Museum

 

Im Henschel-Museum: Der Museumsführer Kurt Bangert zeigt die reproduzierte Fahne des Henschel-Chors. Das Original wurde von Sophie Henschel gestiftet.
Im Henschel-Museum: Der Museumsführer Kurt Bangert zeigt die reproduzierte Fahne des Henschel-Chors. Das Original wurde von Sophie Henschel gestiftet.

VON BETTINA WIENECKE


Kassel/Kreis Kassel – Einen richtig schönen Ort, um das 125-jährige Bestehen ihres Chores zu feiern, wählten die Mitglieder des Kasseler Henschel-Chors: Das Jubiläum fand vor dem Henschel-Museum in Rothenditmold und in dem gemütlichen Bistro dort statt.
Das Kasseler Museum ist dem technischen, unternehmerischen und sozialen Wirken der Unternehmerfamilie gewidmet, die ab 1810 Industrie- und Eisenbahngeschichte geschrieben hat. Die Unternehmerin und Mäzenin Sophie Henschel (1841-1915) gründete eine Singgemeinschaft, um die bevorstehende Hochzeit ihres Sohnes Karl mit Gesangsdarbietungen zu umrahmen: 200 Männer meldeten sich. Die „Frau Geheimrat“ sorgte im Anschluss für eine dauerhafte Etablierung des Werkschors.
Seit zehn Jahren von Johanna Schluckwerder geleitet, ist der Henschel-Chor von 1898, dessen Erste Vorsitzende Veronika Heise ist, inzwischen mit zehn aktiven Sängerinnen und Sängern im Alter von 32 bis 86 Jahren zwar klein, aber fein. Sie kommen nicht nur aus Kassel, sondern auch aus Fuldabrück, Ahnatal und Homberg (Efze). Mit elf schönen Stücken – vom Evergreen und Volkslied bis zum Tanz- und Segenslied – bereicherten sie die Feier. Gesungen wird vierstimmig.

Beim Jubiläum: Rosemarie Findorf (von links), Ralph Pfaffenbach, Marion Steffens (stellvertretende Vorsitzende), Manfred Reim, Manuela Koch, Rüdiger Koch, Ilona Lisowski und Veronika Heise (Erste Vorsitzende) vom Henschel-Chor mit ihrer Chorleiterin Johanna Schluckwerder.
Beim Jubiläum: Rosemarie Findorf (von links), Ralph Pfaffenbach, Marion Steffens (stellvertretende Vorsitzende), Manfred Reim, Manuela Koch, Rüdiger Koch, Ilona Lisowski und Veronika Heise (Erste Vorsitzende) vom  Henschel-Chor mit ihrer Chorleiterin Johanna Schluckwerder.

Zerstörte Fahne wiederhergestellt
Der Museumsführer Kurt Bangert präsentierte die Fahne der Sänger-Vereinigung der Henschel’schen Werke im Museum. Allerdings ist es nicht mehr das Original, das Sophie Henschel einst stiftete. Die Fahne, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, hat ein Fachbetrieb wieder hergestellt. Gemeinsam mit Fotos erinnert sie im Henschel-Museum an die Gründung und die Auftritte des Chors.
Ein Film von der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Chores im Jahr 1998 rundete die Jubiläumsfeier ab. Rosemarie Simon, die 43 Jahre lang mitgesungen hat, trug ein Gedicht vor, Ralph Pfaffenbach berichtete von den Chorfahrten, Wochenendseminaren und den Stammtischtreffen, die stellvertretende Vorsitzende Marion Steffens filmte mit.
Ilona Lisowski erinnerte sich, wie der Männerchor 1977 zum gemischten Chor wurde. Auch Hans Siegener trat zu dieser Zeit in den Henschel-Chor ein, in dem inzwischen jeder mitsingen kann. „Ich war 35 Jahre bei Henschel tätig, erst als Schlosser, dann als Sanitäter“, erläutert er.

HINTERGRUND


Henschel-Chor und Henschel-Museum
Der Henschel-Chor probt freitags von 19.15 bis 21 Uhr unter der Leitung von Johanna Schluckwerder in Raum 107 des Philipp-Scheidemann-Hauses in der Holländischen Straße 74 in Kassel (in Nord-Holland). Weitere Sänger sind willkommen, sie können einfach vorbeischauen. Kontakt: Veronika Heise, Erste Vorsitzende, Tel. 0 56 65/31 99 (Fuldabrück).
Das Henschel-Museum (mit Sammlung) im Werk Kassel-Rothenditmold in der Wolfhager Straße 109 wird an jedem ersten Samstag und Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet (wieder am 7. und 8. Oktober). Der Eintritt ist frei (Spenden erbeten). Kontakt: Dr. Kurt Bangert, Museumsführungen, Tel. 0561/801 7250, henschelmuseum.net

Zuletzt geändert am: 24.05.2024 um 11:06

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